Fast unauffällig steht diese Kapelle an der Ecke des Bruno Kreisky Parks an der Schönbrunnerstraße. Sie ist ein Überbleibsel von ursprünglich 18 Lilienwallkapellen (auch Linienkapellen genannt). Als Anfang des 18. Jahrhunderts der Linienwall, als äußere Verteidigungsanlage gegen die Türken und Kuruzzen, errichtet worden war, wurde an jedem der Tore eine Kapelle erbaut.
Gesäumt wird der Eingang von zwei Heiligenskulpturen: hier links des Portales der Heilige Joseph mit dem Jesukind
An der rechten Seite der Heilige Rochus.
Die Kapelle wurde 2007 aufwendig restauriert. Das schöne geschnitze Portal, durch dese hässliche Glaskonstruktion gegen Vandalismus geschützt.
Der Innenraum beeindruckt durch edle Gestaltung.
Zentral eine Plastik die den Heiligen Nepomuk darstellt, dem alle Linienwallkapellen geweiht waren.
Detail der Plastik die um 1758 entstanden ist. Den Gestalter konnte ich nicht identifizieren.
Leicht seitlicher Blick in die Kapelle. Bei der Restaurierung wurden, unter einer Tüncheschicht gut konserviert, Freskenmalereien von Franz Anton Maulbertsch entdeckt und freigelegt. Da die Kapelle auf dem Weg von der Hofburg nach Schönbrunn liegt und daher wiederholt von Maria Theresia besucht wurde, veranlasste sie diese exklusive Gestaltung.
Maulbertsch ist ein Meister der „Scheinarchitektur“. Die Grenze von wirklich plastischer Gestaltung und mit dreidimensionaler Wirkung gemalter Zirelemente ist nur bei ganz naher Betrachtung zu erkennen.
Hier noch ein Blick auf das zweite Kapellenfenster mit umrahmender Gestaltung.
Originell: hinter dem Altarbereich, ist die Sakristei, wo neben einer Regenrinne ein Deckenloch ist, durch das das Glockenseil geführt ist. (Ich habe mich nicht getraut das Geläut auszuprobieren.)
