Das MUSIKVEREINSGEBÄUDE IN WIEN: Bis ins 19. Jahrhundert fanden Konzerte praktisch ausschließlich im feudalen privaten Bereich, in Festsälen der Palais und Paläste statt. 1812 wurde die Gesellschaft der Musikfreunde zur Pflege der Musik und Veranstaltung von Konzerten gegründet. Als das Projekt „Ringstraße“ nach Schleifung der Stadtmauern ca. 1860 projektiert wurde, trat die Gesellschaft der Musikfreunde an das Kaiserhaus heran, mit der Bitte ein Grundstück für den Bau eines Konzertsaales zur Verfügung gestellt zu bekommen. 1863 schließlich stimmte Kaiser Franz Joseph dem Ansuchen zu. Dass das Grundstück nicht direkt an der Ringstraße gelegen war, war der Idee geschuldet, dass die Aufführungen nicht von Verkehrslärm gestört werden sollten. Theophil Hansen wurde schließlich mit der Planung beauftragt und das Musikvereinsgebäude wurde, von der Gesellschaft der Musikfreunde finanziert, 1870 als einer der frühen Ringstraßenbauten im Beisein von Kaiser Franz Joseph feierlich eröffnet.