die Mariensäule am Jodok Fink Platz im 8. Bezirk

Die Mariensäule am „Piaristenplatz“ (eigentlich Jodok Fink Platz) in der Josefstadt. In diesem Jahr habe ich mich dem Thema Votivbauten für die Überwindung von Unheilsereignissen vermehrt gewidmet und war überrascht wieviele oft bekannte Objekte so einen Hintergrund haben.

Die Säule stellt die Immaculata die Unbefleckte dar. Maria auf einer goldenen Kugel stehend, den Reif mit zwölf Sternen um das Haupt, den Mond unter den Füßen sie zertritt die Schlange als Zeichen für die Überwindung des Bösen.

Die Säule wurde auf Betreiben der Josefstädter Bevölkerung, gestiftet von Georg Constantin Graf Simich im Jahr 1713 aus Annlass der wütenden Pestepidemie errichtet. Ursprünglich wurde die Urheberschaft der Säule Bildhauer Philipp Jakob Prokop zugeschrieben. In Zuge von Renovierungsarbeiten wurden verdeckt die Initialen F.C. entdeckt, die auf die Urheberschaft von Bildhauer Franz Caspar hinweisen. Ein vergleichbares Bildwerk dieses Künstlers in Frankfurt bestärkt diese Zuteilung.

Die Marienfigur steht auf einer Säule mit korinthischem Kapitell. Basis des Denkmales ist ein massiver runder Sockel mit drei herausgeformten Konsolen auf eleganten Voluten. Auf diesen stehen betende Engel. Davorgestellt auf eigenen kleinen Postamenten stehen die Figuren von Joseph, und den Eltern Mariens Joachim und Anna.

rechts Josef mit den zwei Tauben, das vorgeschriebene Opfer bei der Darstellung im Tempel. Links die Figur von Joachim dem Vater Mariens.

Links Mariens Mutter Anna, rechts Joachim, auf der oberen Ebene betende Engel. Die Skulptur ist mit einem barocken Geländer eingefriedet und steht in einer runden Blumenrabatte.

In der Mitte die Insignien des Stifters Georg Constantin Graf Simich. Der übersetzte Stiftungstext: „Dieses Denkmal ist von dem sehr vornehmen Herrn, Herrn Georg Constantin, Graf des Heiligen Römischen Reiches Panner Freiherren von Simich in Loosdorff, Kämmerer dreier Majestäten Leopold I., Josef I. und Karl VI., 22 Jahre Rat der hohen Regierung, letzter seines uralten Geschlechtes, zu Ehren der unbefleckten Tochter Joachims und Annas, der heiligen Braut Josephs, zum Zeichern des zu erhoffenden Heils während der wütenden Pest errichtet worden.“

Frontalansicht der Kirchenfassade mit der davor errichteten Säule.

der Jodok Fink Platz (vulgo: Piaristenplatz) ist wohl einer der schönsten Plätze Wiens.

2 Gedanken zu „die Mariensäule am Jodok Fink Platz im 8. Bezirk“

Marion Harnoncourt sagt:

18. August 2021 um 15:03 Uhr

Meistens habe ich auf diesem Platz eher die Figuren der Familie gesucht, gefunden und wohlwollend betrachtet!!! Danke für‘s Augen Öffnen!

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Ferdinand Weinzerl sagt:

11. Oktober 2024 um 21:46 Uhr

Kann mit jemand mit den Inschriften weiterhelfen? Der Text geht noch so, aber was bedeutet der Code mit den groß geschriebenen Buchstaben? Römische Zahlen? Diese ergeben für mich nur bedingt Sinn, weil LVI (56) 2 mal vorkommt. Addiert kommt man auf 1709, was der Errichtung steif sehr nahe kommt, aber liege ich damit richtig?
Vielen Dank und liebe Grüße

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